Schrittmotoren Hersteller online finden

Schrittmotoren sind eine besondere Art von Elektromotoren, die sich durch präzise Bewegungssteuerung und exakte Positionierung auszeichnen.

Sie werden häufig in Anwendungen eingesetzt, bei denen Genauigkeit und Wiederholbarkeit entscheidend sind.

Im Folgenden finden Sie die Funktionsweise, die Steuerung sowie eine Übersicht über die Typen und Anwendungsbereiche von Schrittmotoren sowie deren Vor- und Nachteile.

Funktionsweise von Schrittmotoren:

Schrittmotoren bewegen sich in festen Winkelschritten, die durch elektrische Impulse gesteuert werden. Jeder Impuls bewegt den Rotor um einen bestimmten Winkel.
In diesem Zusammenhang werden bei Schrittmotoren die begriffe Vollschritt, Halbschritt und Microschnitt verwendet. Ein 1,8° Vollschrittmotor hat bei einer vollständigen 360° Umdrehung beispielsweise 200 einzelne Positionen. 360:200=1.8. Der 0,9° Halbschrittmotor erreicht bei einer 360°  Umdrehung 400 einzelne Postitionen. 360:400=0,9. Mikroschnittmotoren können durch ausgeklügelte Motorsteuerungen 1/5, 1/10, 1/16, 1/32, 1/125 und 1/250 eines Vollschritts erreichen.

Steuerung von Schrittmotoren:

Schrittmotoren benötigen spezielle Steuerungen meist Schrittmotor Controller oder Treiber genannt. Diese erzeugen die zur Bewegungssteuerung der Motoren benötigten elektrischen Impulse und können sowohl analog als auch digital aufgebaut sein.
Durch Mikroschrittbetrieb kann die Schrittauflösung erhöht werden, was zu einer sanfteren Bewegung und höheren Genauigkeit führt.
In einigen Fällen wird eine Rückkopplungsschleife (Closed Loop) verwendet, um sicherzustellen, dass der Motor keine Schritte verliert und die exakte Position beibehält.

Typen von Schrittmotoren:

1. Reluktanzschrittmotor:
Beim Reluktanzschrittmotor besteht der Rotor aus einem gezahnten Weicheisenkern. Bei diesem Material verschwindet nach dem Ausschalten des Statorstromes das Magnetfeld. Bei eingeschaltetem Strom fließt der magnetische Fluss durch den Weicheisenkern des Rotors. Die Drehbewegung des Rotors kommt zustande, weil vom gezahnten Stator (feststehendes, unbewegliches Teil des Motors) der nächstliegende Zahn des Rotors angezogen wird, da sich so der magnetische Widerstand verringert. Da der Reluktanzschrittmotor keine Permanentmagnete enthält, hat er im Gegensatz zum Permanentmagnetschrittmotor auch kein Rastmoment bei ausgeschaltetem Strom.

2. Permanentmagnetschrittmotor:
Beim Permanentmagnetschrittmotor besteht der Stator aus Weicheisen und der Rotor aus Dauermagneten, die abwechselnd einen Nord- und einen Südpol aufweisen. Mit dem Stator-Magnetfeld richtet man den dauermagnetischen Rotor so aus, dass eine Drehbewegung entsteht. Beim Permanentmagnetschrittmotor ist die Anzahl der Pole (und damit die Auflösung) begrenzt. Ein Vorteil gegenüber dem Reluktanz-Schrittmotor ist sein größeres Drehmoment. Der größere Induktionshub (inneres Magnetfeld von -Bmax nach +Bmax) ergibt höhere magnetische Kräfte, was ein größeres Drehmoment zur Folge hat. Im Prinzip ist der PM-Schrittmotor ein Synchronmotor, bei dem durch die Erhöhung der Polpaarzahl die Auflösung gesteigert wurde.

3. Hybridschrittmotor:
Hybridschrittmotoren vereinigen die Eigenschaften von Reluktanz- und Permanentmagnetschrittmotoren in sich. Hybridschrittmotoren besitzen einen Stator mit mehrfach gezahnten Statorpolen und einen Permanentmagnetrotor. Standardmäßige Hybridschrittmotoren besitzen 200 Rotorzähne und bewegen sich in Schrittwinkeln zu je 1,8°. Hybridschrittmotoren werden aufgrund ihres hohen statischen und dynamischen Drehmoments und ihrer sehr hohen Schrittgeschwindigkeit in zahlreichen Anwendungen eingesetzt.

4. Scheibenmagnet-Schrittmotoren:
Scheibenmagnet-Schrittmotoren sind fortschrittliche Mikroschrittmotoren, die eine dynamischere Motorleistung, eine feinere Schrittauflösung und eine höhere Beschleunigung bieten als andere Schrittmotor-Typen. Der dünne Scheibenmagnet ermöglicht feinere Schrittauflösungen pro gegebener Baugröße, höhere Beschleunigung und eine höhere Spitzendrehzahl als konventionelle Schrittmotoren. Scheibenmagnetmotoren sind besonders geeignet für Anwendungen, welche die Präzision eines Schrittmotors sowie die Drehzahl und Beschleunigung eines bürstenlosen DC-Motors benötigen. Ein geschlossener Regelkreis liefert einen kostengünstigen Vorteil gegenüber einer Servolösung.

Anwendungsbereiche von Schrittmotoren:

Schrittmotoren eignen sich für viele verschiedene Motion Control-Anwendungen. Sie werden häufig in Bereichen eingesetzt, bei denen eine genaue Positionierung erforderlich ist:

1. Industrielle Fertigungstechnik:
Z.B. in CNC-Fräsmaschinen, um die Bewegungen des Fräsers entlang der X-, Y- und Z-Achse zu steuern,

2. 3D-Drucker:
In 3D-Druckern, um den Extruder und die Druckplattform präzise zu bewegen.

3. Robotertechnik:
Die Gelenke eines Roboterarms werden häufig von Schrittmotoren angetrieben, um genaue Bewegungen zu gewährleisten.

4. Steuerung und Automatisierung:
Sie sind in industriellen Steuerungssystemen weit verbreitet, z.B. für die Steuerung von Ventilen und Förderbändern.

5. Optische Systeme:
In Teleskopen und Mikroskopen werden Schrittmotoren verwendet, um die Position von Linsen und Spiegeln fein einzustellen.

6. Medizintechnik:
Schrittmotoren finden sich in medizinischen Geräten, die präzise Bewegungen benötigen, wie z.B. Spritzenpumpen oder Dosiergeräte.

Vorteile von Schrittmotoren:

• Aufgrund der festen Schrittbewegung können Schrittmotoren Positionen sehr genau anfahren, ohne dass ein Feedback-System wie ein Encoder erforderlich ist.
• Die Steuerung erfolgt durch einfache Impulsfolgen, was die Integration in elektronische Systeme erleichtert.
• Sehr hohes Drehmoment auch bei geringen Drehzahlen.
• Schneller Start dank eines hohen Drehmoments, einfacher Stopp dank des hohen Haltemoments. Daraus ergibt sich die Möglichkeit die Drehrichtung schnell zu ändern. Bei vielen Anwendungen ist auch die einfache Gestaltung der Start-Stopp-Kennlinie von großer Bedeutung.
• Eine andere wichtige positive Eigenschaft ist die einfache Motorsteuerung.

Nachteile von Schrittmotoren:

• Bei Überlastung oder unzureichender Stromversorgung können Schrittmotoren Schritte verlieren, was zu Ungenauigkeiten führt.
• Bei bestimmten Drehzahlen können Schrittmotoren Resonanzen entwickeln, die zu Vibrationen und Geräuschen führen.
• Schrittmotoren können auch im Stillstand Strom verbrauchen, was den Energieverbrauch erhöht.

Schrittmotoren sind vielseitige und zuverlässige Antriebe, die in vielen präzisen und anspruchsvollen Anwendungen unverzichtbar sind. Die Wahl des richtigen Motors und die sorgfältige Auswahl der Steuerung sind entscheidend, um die Vorteile dieser Technologie voll auszuschöpfen.

Nachfolgend finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Kriterien, auf die Sie beim Kauf von Schrittmotoren achten sollten:

Beim Kauf von Schrittmotoren gibt es mehrere wichtige Faktoren zu berücksichtigen, um sicherzustellen, dass der Motor für die jeweilige Anwendung geeignet ist.

• Der Schrittwinkel gibt an, wie viel Grad sich die Motorwelle bei jedem Schritt bewegt. Ein kleinerer Schrittwinkel ermöglicht eine höhere Auflösung und somit genauere Bewegungen. Für Anwendungen, die hohe Präzision erfordern, ist ein kleiner Schrittwinkel vorzuziehen.
• Das Haltemoment ist das maximale Drehmoment, das der Motor in einer statischen Position halten kann. Ein höheres Haltemoment ist wichtig, wenn der Motor schwere Lasten halten muss, insbesondere bei Stillstand.
• Der Nennstrom gibt an, wie viel Strom der Motor unter Volllast benötigt, und die Nennspannung gibt die Betriebsspannung des Motors an. Der Motor Controller (Treiber) muss diese Parameter unterstützen. Ein höherer Nennstrom kann mehr Leistung liefern, erfordert jedoch auch eine entsprechende Kühlung.
• Die Schrittfrequenz gibt an, wie viele Schritte der Motor pro Sekunde ausführen kann. Eine höhere Schrittfrequenz ermöglicht schnellere Bewegungen, erfordert jedoch auch eine entsprechend ausgelegte Ansteuerungselektronik.
• Encoder überwachen die Position der Motorwelle und können zur genauen Regelung eingesetzt werden. In Anwendungen, die eine Rückmeldung der tatsächlichen Position benötigen, sind Encoder unerlässlich.
• Die Baugröße des Motors, oft in NEMA-Formaten (z.B. NEMA 17, NEMA 23) angegeben, beschreibt die physischen Abmessungen des Motors. Die Baugröße sollte zur mechanischen Konstruktion der Anwendung passen
• Die Wellenart (glatt, mit Flachstelle, oder Gewinde) und der Durchmesser bestimmen, wie der Motor mechanisch verbunden wird. Die Welle muss mit dem verwendeten Getriebe oder Kupplung kompatibel sein.
• Unipolare und bipolare Motoren unterscheiden sich in der Art der Wicklungen und Schaltungen. Bipolare Motoren bieten oft mehr Drehmoment, während unipolare Motoren einfacher anzusteuern sind.
• Umgebungsbedingungen wie Temperatur, Feuchtigkeit und Staub können die Leistung und Lebensdauer des Motors beeinflussen. Der Motor sollte für die spezifischen Umweltbedingungen geeignet sein, in denen er betrieben wird.
• Es ist ratsam, den Motor nicht nur nach dem Preis, sondern auch nach Qualität und Zuverlässigkeit auszuwählen.

Die Auswahl des richtigen Schrittmotors hängt stark von den spezifischen Anforderungen der Anwendung ab. Es lohnt sich, die technischen Daten sorgfältig zu prüfen und eventuell Fachleute zu Rate zu ziehen, um die beste Wahl zu treffen.

Schrittmotoren können bei verschiedenen Anbietern gekauft werden. Umfassende Informationen über Hersteller und Anbieter von Schrittmotoren aus aller Welt finden sie bei Exportpages.