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Bürostühle für den Arbeitsplatz

Die auf Rollen gelagerten und drehbaren Bürostühle sind für das Arbeiten am Schreibtisch konzipiert. Sie werden vor allem im Büro verwendet, häufig aber auch am Heimarbeitsplatz. Gute Bürostühle ermöglichen ein entspanntes und konzentriertes Arbeiten, eine gewisse Bewegungsfreiheit und entlasten den Rücken.

Anforderungen an gute Bürostühle
Für ein optimales und sicheres Arbeiten am Schreibtisch ist ein hochwertiger Drehstuhl erforderlich, der am besten im Fachgeschäft zuerst ausprobiert wird. Als solche ausgezeichnete Büroarbeitsstühle erfüllen außerdem höhere Qualitätsanforderungen als einfache Bürostühle. Für im Handel erhältliche Bürostühle gelten die folgenden Normen: DIN EN, DIN EN, DIN 4550, DIN SPEC 1133, DIN 4551, DIN 68877, DIN 68878 und ANSI/BIFMA X 5.1.

Eine gute Richtlinie für die Wahl des richtigen Bürostuhls ist die von den Herstellern angegebene empfohlene Sitzdauer, welche die maximale Stundenanzahl für ein bequemes und gesundes Sitzen anzeigt. Je länger die Sitzdauer, desto wichtiger sind ergonomische Anpassungsmöglichkeiten der Bürostühle zur Entlastung des Rückens. Auch der Sicherheitsaspekt und die Haltbarkeit dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Mögliche Schwachpunkte sind hier die Standsicherheit, das Brechen oder Absinken der Gasdruckfeder und abrechende Armlehnen. Vor allem billige Bürostühle sind durch eine mangelnde Materialqualität davon betroffen.

Empfehlenswert: Ergonomische Bürostühle
In sitzender Haltung wird die Rückenmuskulatur kaum genutzt, sondern vorwiegend nur die Arme bewegt. Besonders für Menschen, die täglich viele Stunden am Schreibtisch sitzen, sind deshalb Bürostühle mit dem "Ergonomiesiegel" eine gute Wahl, um die daraus folgenden Verspannungen und eventuelle gesundheitliche Schäden zu vermeiden. Ergonomische Bürostühle (damit sind nicht die sogenannten Chefsessel gemeint) schonen den Rücken, indem sie die Muskeldurchblutung fördern und die Bandscheiben entlasten. Dies wird mit Hilfe einer höhenverstellbaren Sitzfläche in passender Tiefe, einer verstellbaren und rückenfreundlichen Lehne sowie weiteren rückenschonende Systeme erreicht. Der Becken- und Lendenwirbelbereich wird am besten durch ein flexibles Rückenpolster mit einer Neigungsmöglichkeit von bis zu 135 Grad abgestützt. Der permanente Kontakt des Beckens mit der Rückenlehne, eine aktive Lordosestützung, wird durch die Verwendung von einer Rückenlehne mit zwei Drehgelenken erreicht. Viele Bürostühle sind zusätzlich mit verstellbaren Armlehnen ausgestattet bzw. können diese ergänzt werden.

Der Aufbau eines Bürostuhls
Die Basis bildet das fünf- bis sechsarmige Fußkreuz, in dessen Mitte sich eine Gasdruckfeder zum Verstellen der Sitzhöhe befindet. Bürostühle mit einem Fußkreuz aus reinem Kunststoff sind weniger langlebig als solche mit einem zusätzlichen Metallring in der Bohrung oder mit einem Aluminium-Fußkreuz, da die Gasdruckfeder durch die Belastung, vor allem beim Hinsetzen, langsam nach unten sackt.

Bürostühle stehen beweglich auf Rollen, von denen es verschiedene Ausführungen gibt:

• Castor-Räder sind erst bei Belastung beweglich, um ein versehentliches Wegstoßen beim Hinsetzen zu verhindern
• Hartbodenrollen (zweifarbig) verhindern durch die weiche Ummantelung das Entstehen von dunklem Abrieb auf glatten Böden
• Die Teppichrollen (einfarbig) aus festem Kunststoff haben einen größeren Durchmesser, damit sie nicht so stark einsinken.

Rückenlehnen in unterschiedlichen Varianten:

• Fest gepolsterte Rückenlehnen sollten sich der Rückenform möglichst gut anpassen
• Durch eine in der Höhe und Stärke einstellbaren Lordose-Rückenstütze können Druckschmerzen und Fehlhaltung vermieden werden
• Viele günstige Bürostühle haben eine Rückenlehne mit Netzbespannung, welche keine gute Punktelastizität aufweisen und so zu Verspannungen führen können
• Vertikal oder horizontal geteilte Lehnen mit beweglichen Einzelelementen passen sich der Bewegung des Sitzenden an und unterstützen dabei vor allem den unteren Rücken

Die verschiedenen Mechaniken

• Bei Bürostühlen mit einer Wippmechanik ist das Sitzpolster fest mit der Lehne verbunden, neigt sich also beim Zurücklehnen mit. Die Körperbewegung ist bei dieser Mechanik eingeschränkt.
• Mehr Bewegung und damit Durchblutung des Körpers wird mit einer Synchronmechanik erreicht, da hier die Sitzauflage des Bürostuhls beim Anlehnen weniger geneigt wird als die Rückenlehne.
• Bürostühle mit einer statischen Rückenlehne schränken die Bewegungsfreiheit und Abstützung des Rückens stark ein, Fehlhaltungen können die Folge sein.
• Die Asynchronmechanik bezeichnet die getrennte Verstellung von Rücken- und Sitzpolster, welche je nach Einstellung mit einer Feder frei schwingen kann und so immer Kontakt zum Rücken hält.
• Nach dem gleichen Prinzip funktionieren auch Bürostühle mit einer Permanentkontaktmechanik, allerdings ist bei diesen der Sitz unbeweglich.

Dynamisches Sitzen auf Bürostühlen
Eine häufige Haltungsänderung durch abwechselndes Sitzen, Aufstehen und Bewegen beugt Verspannungen und Schmerzen im Rücken vor. Bürostühle können zusätzlich die Sitzdynamik, also ständig wechselnde Sitzpositionen, erheblich unterstützen. Durch die Wechselbelastung der Wirbelsäule werden die Bandscheiben besser mit Nährstoffen versorgt.

Eine Variante ist das aktiv-dynamische Sitzen, wobei eine Eigenbewegung des Sitzenden durch flexible Sitzflächen und Rückenpolster ermöglicht wird. Dies fördert auch den Aufbau von den die Wirbelsäule stützenden Muskeln. Beim passiv-dynamischen Sitzen dagegen wird die Haltung durch den Bürostuhl vorgegeben. Dabei wird der Sitz mit einem Elektromotor in kleine Schwingungen versetzt, die der Sitzende ausgleichen muss.

Eine Frage der richtigen Einstellung
Die Bürostühle müssen immer individuell an die Körpermaße des Sitzenden angepasst werden, um ein entspanntes und gesundes Sitzen zu ermöglichen:

• Die Sitzhöhe sollte so eingestellt werden, dass Ober- und Unterschenkel einen 90°-Winkel bilden, wenn beide Füße vollflächig auf dem Boden stehen.
• Die Sitztiefe muss so ausgelegt sein, dass der Sitzende das Rückenpolster mit dem Rücken berührt und dabei vorne noch mindestens drei Finger zwischen Sitzkante und Kniekehle passen.
• Bei einer häufig nach vorn geneigten Arbeitshaltung sollte auch die Sitzauflage vorne weiter nach unten geneigt werden.
• Für eine entspannte Sitzhaltung haben Rückenlehne und Sitzauflage am besten einen Winkel von 100 Grad zueinander, wobei das Polster in einer Höhe von 15 - 20 cm verstärkt ist.
• Ober- und Unterarm müssen beim Aufliegen auf der Armlehne einen rechten Winkel zueinander bilden.
• Der Stuhl sollte außerdem auf die Höhe des Schreibtisches abgestimmt sein.