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Wie kann man Keramik bearbeiten?

Keramik hat zahlreiche positive Eigenschaften. Damit hat sie sich einen immer größeren Anwendungsbereich erobert. Längst dient sie nicht mehr nur zur Herstellung von Dekorationen, Haushaltsgefäßen oder Geschirr. Seit mehr als 200 Jahren wird Keramik auch immer mehr zur Herstellung technischer Produkte eingesetzt. Aber genau die positiven Eigenschaften, die keramische Werkstoffe so beliebt machen, erschweren auch die Keramik Bearbeitung.

Die Probleme bei der Keramik Bearbeitung

Keramiken sind sehr harte, spröde Werkstoffe. Bei der Keramik Bearbeitung besteht also immer die Gefahr, dass entweder die Bauteile brechen oder zumindest Stücke ausbrechen oder abplatzen. Es ist also eine sehr vorsichtige und sorgfältige Bearbeitung erforderlich. Durch die Härte der keramischen Werkstoffe ist auch die Zahl der möglichen Schneidewerkzeuge für diese Materialien begrenzt. Da diese Werkstoffe auch sehr hitzebeständig und unempfindlich gegen chemische Einflüsse sind, fallen auch Wärmebehandlung und Ätzen als Bearbeitungsmöglichkeiten weg.

Die verschiedenen Arten der Keramik Bearbeitung

Prinzipiell gibt es drei Zeitpunkte bei der Herstellung keramischer Anwendungen, bei denen eine Bearbeitung möglich ist. Der erste Zeitpunkt ist der Grünling, das heißt, der noch ungebrannte Formkörper. Zu diesem Zeitpunkt ist eine mechanische Bearbeitung noch relativ einfach. Das Material ist noch weich. Es muss nur vorsichtig behandelt werden, damit der Grünling nicht auseinanderbricht. Außerdem muss beachtet werden, dass durch den Sinterungsprozess eine Schwindung des Materials eintritt.

Der zweite mögliche Bearbeitungszeitpunkt ergibt sich bei einer Unterbrechung des Sinterprozesses. Diese Unterbrechung erfolgt, wenn die Bindemittel schon ausgebrannt und erste Stoffbrücken im Keramikwerkstoff entstanden sind. Das Material ist noch nicht so hart und spröde. Daher kann es noch vergleichsweise gut bearbeitet werden. Es findet zwar auch hier noch eine nachträgliche Schwindung statt, diese ist aber wesentlich geringer als bei der Bearbeitung des Grünlings.

Schließlich kann das Bauteil nach dem Ende des Sinterprozesses bearbeitet werden. Zu diesem Zeitpunkt ist die Bearbeitung zwar am schwierigsten, garantiert aber auch die höchste Präzision, weil keine Schwindung mehr stattfindet.

Welche Keramik Bearbeitung ist nach dem Sintern noch möglich?

Es gibt eine Reihe von Unternehmen, die eine Keramikbearbeitung anbieten. Die einfachsten Formen der Bearbeitung stellen die Kennzeichnung und die Produktveredelung dar. Darunter versteht man Glasieren, Einbrennen von Kennzeichen oder Metallisieren. Darüber hinaus ist auch eine mechanische Bearbeitung möglich. Hierzu sind eine spezielle Technologie und entsprechende Maschinen erforderlich. Angeboten werden:

• ein- oder beidseitiges Flachschleifen
• Rundschleifen, sowohl innen als auch außen
• Gleitschleifen
• Spitzenlos Schleifen
• Bohren
• Honen
• Läppen
• Bearbeitung mit einem Laser

Die Bearbeitung keramischer Bauteile mit einem Laser

Oft ist, beispielsweise in der Automobilindustrie, eine sehr hohe Präzision der Baugruppen erforderlich. Diese Präzision lässt sich bei keramischen Werkstoffen meist nur durch eine nachträgliche Bearbeitung realisieren. Mit einem Laser lassen sich Mikrostrukturen auf Oberflächen aufbringen, Mikro- und Präzisionsbohrungen ausführen und hochpräzise Schnitte ausführen. Da an dem Laser durch die Bearbeitung kein Verschleiß auftritt, sind die Bohrungen und Schnitte nahezu beliebig oft reproduzierbar und gleichbleibend präzise.