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KARL MAYER Holding SE & Co. KG

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29.07.2023 01:07

Eine haarige Angelegenheit meistern

Kooperation zur Erschließung des Potenzials von Merinowolle für Wirkwaren

Die KARL MAYER GROUP, die Südwolle Group und ein weiterer Player des Naturfasersektors haben sich zu einem Projekt zusammengeschlossen, um die spannenden Möglichkeiten von Merinowolle für die Wirktechnologie zu erforschen. Auslöser für das Vorhaben war die steigende Nachfrage des Marktes nach Textilien aus nachhaltigen und umweltfreundlichen Materialien. Durch die Kooperation sollten innovative Stoffe aus nachwachsenden Rohstoffen für den Einsatz in Unterwäsche und funktioneller Sportbekleidung entwickelt werden. Der Fokus der Arbeiten lag dabei auf dem Einsatz von Wolle, einem Material mit ausgezeichneten Komforteigenschaften und dem Look and Feel leichter Single-Jersey-Waren. Stoffqualitäten aus Naturfasern sind für die Wirkerei untypisch, dementsprechend vielfältig waren die Herausforderungen während der Projektarbeiten.
 

Merinowollgarne mit guten Laufeigenschaften

Hinsichtlich der Materialwahl empfahl das Produktentwicklungsteam der Südwolle Group das Hidalgo-Garn aus ihrem Produktportfolio. Das Garn entstand mit der eigenentwickelten BETA-SPUN-Technologie, bei der ein Filament um einen Merino-Kern gedreht wird. Werden Naturfasern wie Wolle, Baumwolle oder Seide mit nachhaltigen Fasern wie biologisch abbaubarem Polyamid als Filament kombiniert, können durch das Spinnverfahren langlebige, leichte Garne entstehen, die nach Gebrauch vollständig rückstandsfrei zerfallen. Die Garne aus den zwei Komponenten bringen zudem gute Laufeigenschaften für den Einsatz in der Wirkerei mit.

„Der Polyamid-Anteil des Garns erhöht dessen Festigkeit, vermindert die Haarigkeit und macht es zu einer ausgezeichneten Wahl für die Wirktechnologie“, bestätigt Gabriela Schellner aus der textilen Produktentwicklung von KARL MAYER.

 

Formstabilität gepaart mit dem Look and Feel von Single-Jersey

Das Hidalgo-Garn aus Merinowolle wurde auf einer Wirkmaschine mit einer durchdachten Legungsauswahl zu einer leichten, weichen, vor allem aber formstabilen Ware verarbeitet. Die Textilspezialisten von KARL MAYER hatten hierfür im Vorfeld mit zwei verschiedenen einbarrigen Stoffqualitäten experimentiert und damit einen neuen Ansatz für Trikotmaschinen verfolgt.

Der Grundstein ist gelegt

Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend. „Das Beste an dem Projekt war die positive Überraschung unserer Experten über die guten Laufeigenschaften und die hervorragende Stoffqualität“, bestätigt ein Mitarbeiter aus dem Team um Gabriela Schellner.

Nun sind weitere Versuche erforderlich, um die Technik zu perfektionieren. Gefragt sind Entwicklungspartner, darunter Stoffproduzenten, Marken und Bekleidungshersteller, mit denen die Stoffqualitäten, Maschinenausrüstung und Ausrichtung auf die Endanwendungen verfeinert werden können. Auch durch weitere Projektarbeiten sollen die Grenzen dessen, was mit Merinowolle und Wirktechnologie möglich ist, durchbrochen und für die Textilindustrie aufregende neue Lösungen entwickelt werden – darin sind sich die KARL MAYER GROUP und die Südwolle Group einig.

 

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