Die KARL MAYER GROUP war auf der jüngsten ITMA in Mailand mit einem großen, einladenden Stand voller Innovationen vertreten, der schnell zum "Place to be" wurde. Das Feedback der Besucher bestätigte, dass der Weltmarktführer mit seiner Auswahl an Maschinen, textilen Neuentwicklungen und digitalen Lösungen den Nagel auf den Kopf getroffen hat. Ausnahmslos und während der gesamten Messedauer übertraf die Resonanz der Gäste auf die von den einzelnen Geschäftsbereichen der Gruppe präsentierten Produkte alle Erwartungen. Welche Produkte die Besucher am meisten beeindruckten und interessierten und wie die Kunden aus der Flachstrickbranche den Messeauftritt der KARL MAYER GROUP bewerteten, verriet Arno Gärtner, CEO der KARL MAYER GROUP, im Interview mit Ulrike Schlenker von der Unternehmenskommunikation des Global Players.



1. Der Stand der KARL MAYER GROUP stand ganz im Zeichen der Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Wie war die Besucherresonanz auf die Messe?



Das Thema Nachhaltigkeit ist in der Textilbranche mittlerweile sehr präsent. Unsere Kunden bieten bereits eine breite Palette an umweltschonenden Produkten an, dennoch konnten wir ihnen Lösungen zeigen, die ihnen ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Wichtig ist für uns, dass unsere Produkte nicht nur nachhaltig, sondern auch profitabel sind. Unsere neue Jacquard-Raschelmaschine für die Verarbeitung von Stapelfasern - zum Beispiel 100 % Baumwolle - und das neue Energie-Monitoring-System in unserer HKS-Reihe zur Abstimmung des Energieverbrauchs auf die Produktionsziele stießen auf großes Interesse. Wir werden unsere Entwicklungsarbeit in diesen Bereichen fortsetzen. Auch die Nachhaltigkeits-Highlights aus den anderen Geschäftsbereichen, darunter ein extrem feines flachgestricktes Allround-T-Shirt aus biobasierten Materialien, bei dem Vorder- und Rückseite aus einem Stück gearbeitet sind, um unnötigen Abfall zu vermeiden, unsere neueste Schusseintragsmaschine WEFTTRONIC® II G, die ebenfalls weniger Abfall produziert, und CASCADE, ein innovatives Dampf- und Kondensationssystem, das beim Trocknungsprozess von Schlichte- und Indigo-Färbemaschinen bis zu 7 % weniger Dampf verbraucht, sorgten für viel Aufmerksamkeit.

Unsere Denim-Kunden waren von den Ergebnissen der ersten praktischen Anwendung unseres wasser- und chemikaliensparenden BLUEDYE beeindruckt. Allein der Verbrauch von Hydrosulfit und Natronlauge - den Hauptumweltverschmutzern des Prozesses - kann mehr als halbiert werden, und es wird weniger Garn verschwendet.

Auch die Digitalisierung ist für unsere Kunden kein neues Thema mehr. Dennoch wussten die meisten Besucher nicht - und waren sehr beeindruckt von der Tatsache, dass unsere Unternehmensgruppe ein wichtiger Akteur mit einem strategischen Ansatz in diesem Bereich ist. Mit unserem Softwareunternehmen KM.ON bieten wir nicht nur Einzellösungen an, sondern stellen unseren Kunden maßgeschneiderte Gesamtkonzepte zur Verfügung, die ihre Wertschöpfungsprozesse individuell unterstützen. Das Zusammenspiel von realen Maschinenprodukten und Softwarelösungen wurde eindrucksvoll demonstriert. Unser digitales Portfolio umfasst Softwareprodukte für hocheffiziente Designprozesse von Maschen- und Flachgestricken, smarte Maschinenfunktionen, die z.B. eine hochflexible und einfache Musterung mit Daten aus der Cloud auf Wirkmaschinen ermöglichen, sowie digitale Tools für das Produktionsmanagement. Die Produktionsdaten-Analysetools, die die Basis für mehr Produktionsflexibilität und -effizienz bilden, sind jetzt für Ketten- und Flachstrickmaschinen sowie für Kettvorbereitungssysteme verfügbar.

Auch im Bereich des After-Sales-Service setzen wir verstärkt auf die Digitalisierung. Durch die Kombination unserer konventionellen Angebote mit neuen digitalen Services wie einer E-Learning-Plattform profitieren unsere Kunden von einem beispiellosen Next Level Support. Ein ebenfalls neues und intuitiv bedienbares Kundenportal sorgt dafür, dass die einzelnen Lösungen schnell und einfach abgerufen werden können, und unglaublich viele Besucher haben sich noch während der Messe als zukünftige Portalnutzer registriert.



2. Gab es neben den Schwerpunktthemen auch Exponate, die eine besonders hohe Besucheraufmerksamkeit auf sich zogen?



Ja, definitiv! Wir alle erleben gerade jetzt Zeiten voller Unsicherheiten und Umbrüche. Deshalb wollten wir auf der ITMA die Gelegenheit nutzen, unseren Kunden einen bunten Strauß an aufeinander abgestimmten Lösungen und Neuentwicklungen zu zeigen, die ihnen helfen, diese grundlegenden Veränderungen zu meistern. Unser breites Ausstellungsangebot stand ganz im Zeichen von Rentabilität trotz steigender Kosten, Nachhaltigkeit, schneller und flexibler Reaktion auf die Marktdynamik, neuen Geschäftsmöglichkeiten und stabilen Wertschöpfungsprozessen trotz Fachkräftemangels. Mit diesem Messekonzept haben wir voll ins Schwarze getroffen. Unser Stand wurde schnell zum Treffpunkt der Branche, und viele Exponate zogen die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich. Natürlich gab es einige besondere Highlights, auf die wir zurückblicken können, darunter die HKS 3-M ON im Bereich Wirkerei. Das neueste Modell dieser digitalen Kettenwirkmaschinengeneration bietet maximalen Nutzen durch eine hervorragende Maschinenleistung und modernste technische Ausstattung. Beeindruckend ist aber vor allem die unglaubliche Geschwindigkeit, selbst bei sequentieller Fadenzuführung vom Kettbaum und zahlreichen Musterwechseln. So erreichte die Maschine während der Messe eine bisher unerreichte Drehzahl von 2.900 Umdrehungen pro Minute.

Die Kunden aus dem Flachstrickbereich zeigten sich von der ADF 530-32 ki FLEX beeindruckt. Unter dem Motto "Eine Maschine für alles" revolutioniert dieses STOLL-Modell tatsächlich das Konzept der Variabilität. Das Allroundtalent bewies dies auf der Messe selbst, indem es eine Hose, ein Kleid, ein Oberteil, einen Pullover und sogar einen Möbelstoff strickte. Mit seinem beispiellosen Spektrum an unterschiedlichen, hochwertigen Maschenwaren bietet er nicht nur eine unglaubliche Schnelligkeit, sondern auch die Flexibilität, auf eventuelle Auftragsänderungen einzugehen.

Hauptattraktion im Bereich der technischen Textilien war die WEFTTRONIC® II G, die jetzt durch neue Features und Upgrades für noch mehr Wettbewerbsfähigkeit sorgt. Insbesondere das neue Verlegesystem VARIO WEFT kam bei unseren Kunden sehr gut an. Die Schusseintragskomponente ist auf maximale Flexibilität ausgerichtet. Bei dieser Maschine kann die Musterung des Schussfadens elektronisch verändert werden - schnell und einfach, ohne mechanische Eingriffe beim Einfädeln oder Einschränkungen bei den Rapportlängen. Außerdem fällt weniger Abfall an. Damit punktet die WEFTTRONIC® II G in Sachen Nachhaltigkeit und Kosten.

Ein Highlight im Bereich der Kettvorbereitung, das wir auf der ITMA gezeigt haben, war die MULTI-MATIC® 32 Compact. Die neue Kettfadenbemusterungsmaschine hat die gleiche Stellfläche wie ihr Vorgängermodell und ist dabei doppelt so produktiv. Sie ermöglicht es zudem, dank schneller und einfacher Musterwechsel und kurzer Umrüstzeiten flexibel auf Marktanforderungen zu reagieren. Zudem kann das vollautomatische Modell mit optimierter Ergonomie auch bei Fachkräftemangel sicher bedient werden.



3. Die diesjährige ITMA war die erste europäische ITMA, auf der Sie mit STOLL als Geschäftsbereich und Marke der KARL MAYER GRUPPE ausgestellt haben. Welches Feedback haben Sie von Ihren Besuchern auf die Gruppenausstellung mit dem erweiterten Produktportfolio erhalten?



Was die STOLL-Kunden betrifft, so haben wir sie erfolgreich gewonnen und auch ihr Vertrauen in die Zukunft und Eigenständigkeit der Marke zurückgewonnen. Natürlich waren einige der Flachstrickereien noch verunsichert durch die Integration von STOLL in unsere Gruppe, aber wir haben mit unseren Exponaten voll ins Schwarze getroffen und gezeigt, dass STOLL weiterhin für innovative Flachstrickmaschinen mit maximaler Kundenorientierung steht.

Tatsächlich sehen die Kunden bereits erste Vorteile der Integration. Wir haben auf der ITMA eine Maschine vorgestellt, die Strick-, Wirk- und Webtechnologien kombiniert und damit völlig neue Möglichkeiten der Produktgestaltung bietet. Dazu gehören die Möglichkeit, textile Strukturen mit sektoralen, multidirektionalen Verstärkungen, dekorative Mascheneffekte sowie innovative Designs und funktionale Eigenschaften durch die Kombination von Spezialgarnen mit Standardmaterialien zu erzeugen.

Das fantastische Feedback auf diese Neuentwicklung ermutigt uns, in dieser Richtung weiterzugehen. Tatsächlich war der Prototyp während der gesamten Messedauer ständig von Menschenmassen umgeben.

Auch eine Reihe anderer Synergien wurden auf der Veranstaltung deutlich: Viele Besucher suchten nach Innovationen im Strickbereich, die über die technologischen Grenzen hinausgehen. Wie es der Zufall wollte, mussten sie nicht weiter als bis zu unserem Stand suchen.