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KARL MAYER Holding SE & Co. KG

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02.04.2022 01:04

Zetteln mit raffinierten technischen Lösungen

Mit der neuen PRODIRECT® effizient zu hochwertigen Zettelbäumen

Das Zetteln ist ein etabliertes Verfahren in der Kettvorbereitung für die Weberei. Die Produkte der Kettbaumherstellung, direkt vom Gatter, werden insbesondere bei der Fertigung von Denim-Artikeln, Bekleidungs- und Heimtextilien sowie Rohware verwendet. Sie gelangen nach dem Schlichten assembliert ohne Umwege in die Weberei, um zu glatten oder einfachen gemusterten Stoffen verarbeitet zu werden.

Zur effizienten Umsetzung des Zettelns hat KARL MAYER mit seiner PRODIRECT® eine universelle Zettelmaschine zur Verarbeitung aller gängigen Stapelfasern im Angebot. Der Allrounder überzeugt durch eine Zettelgeschwindigkeit von bis zu 1.200 m/min, höchste Zettelqualität und absolut gleiche Fadenzugkräfte. Insbesondere in Kombination mit der Schlichtmaschine PROSIZE® ist er auf dem Markt sehr erfolgreich. Für die ausgezeichnete Performance der PRODIRECT® sorgt eine durchdachte technische Ausstattung. Zu den Features zählen der automatische Zettelkamm Smart-Reed mit selbsttätiger Anpassung an die Zettelparameter und ein Presswalzensystem, das durch eine elektronische Auftragssteuerung für eine perfekte Zettelqualität sorgt. Es verdichtet mit einem definierten Anpressdruck den Wickel und sorgt damit für dessen kontrollierten, äußerst geraden Aufbau.

Die Bäume sind absolut zylindrisch. Ihre Fäden sind präzise angeordnet und ihre Durchmesser exakt gleich für eine Zettelpartie. Eine elektronische Längenmessung und -kontrolle gewährleistet zudem identische Fadenlängen. Der Toleranzbereich hinsichtlich Abweichungen liegt unter 0,10 %. Die Kettbäume mit der perfekten Qualität ermöglichen höchste Effizienz bei ihrer Verarbeitung in der Weberei.

Die Zettelmaschine mit den vielen Vorzügen wurde 2019 gelauncht. Derzeit laufen Pilotprojekte zur Verfeinerung der Performance bei zwei Testkunden.

Sensor in der Presswalze zur Anpressdruckmessung

Für eine hohe Kettbaumqualität sind beim Zetteln vor allem zwei Prozessparameter konstant zu halten – die Umfangsgeschwindigkeit und der Anpressdruck des Wickels –, die mit wachsendem Fadenauftrag jeweils zu regulieren sind. Die hierfür erforderliche Regelung wird bei der PRODIRECT® entweder durch einen Lasersensor oder – als Neuheit – durch einen Drucksensor im Presswalzensystem organisiert.

Der Drucksensor geht von einem definierten Sollwert für den Anpressdruck aus. Er misst den Widerstand des Wickels gegen die Presswalze. Bei Abweichung des Sollwerts wird der Abstand der Presswalze zur Baumoberfläche durch Linearmotoren entsprechend angepasst. Ein Wegaufnehmer misst dabei die genaue Position der Presswalze.

Der Lasersensor hat das Produkt im Fokus. Mit ihm lässt sich alternativ die Wickeldichte ermitteln, um daraus die gleichen Aktionen abzuleiten. Der Messwert hierbei ist der Durchmesser. Aus der ermittelten Auftragshöhe wird zudem präzise die Länge der geschärten Fäden ermittelt.

Sowohl das Laser- als auch das Drucksensorsystem arbeiten mit einer Überlaufwalze, die optional angetrieben werden kann.

Färbebäume in optimaler Qualität

Die Version mit aktiv angetriebener Überlaufwalze und Lasersensor eignet sich insbesondere für das effiziente Zetteln von Kettbäumen mit geringen Fadenspannungen und äußerst gleichmäßiger Wickeldichte. Diese Produktparameter sind vor allem für Anwendungen als Färbebäume gefragt. Beim Färbeprozess gewährleistet eine geringe und konstante Wickeldichte eine intensive und ebenmäßige Farbstoffdurchdringung ohne Barrieren durch Materialverdichtungen.

Bei der Herstellung der Färbebäume erhöht die angetriebene Überlaufwalze die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen Fadenabzug und -aufwicklung und verringert damit die Fadenspannung. Der Lasersensor sorgt zudem für eine zuverlässige, schlupffreie Messung, sodass die Dichte immer unter Kontrolle ist.

Sind statt der niedrigen hohe Wickeldichten gefordert, können die Potenziale von Lasersensor und aktiv angetriebener Überlaufwalze für hohe Schärgeschwindigkeiten genutzt werden.

Elektrik und Pneumatik statt Hydraulik

Das gesamte Antriebs- und Bremskonzept der PRODIRECT® wurde gegenüber der bisherigen Direktschärmaschine weiterentwickelt. Ziel der Arbeiten war der Ersatz der Hydrauliklösungen.

Hydraulikaggregate sind durch die erforderlichen Öl- und Filterwechsel generell wartungsintensiv, teuer und ökologisch wenig vorteilhaft. Auch können Leckagen entstehen. Zudem sind insbesondere beim Betrieb in heißen Ländern Funktionsverluste des Öls durch Überhitzung nicht auszuschließen und vor Komponentenwechseln müssen Partikelverunreinigungen aus der Fertigung aufwändig beseitigt werden, um Folgeschäden beim ersten Betrieb zu vermeiden. Der Einsatz von ölbetriebenen Systemen im Textilbereich ist nochmals problematischer. Flusen und Garnreste können hier zu hartnäckigen Verunreinigungen führen.

Um diese Nachteile zu vermeiden, wurde das Hydraulikaggregat der bisherigen Direktschärmaschine zur Ansteuerung der Bremse und der Presswalze durch neue Lösungen ersetzt. So wird das Presswalzensystem zur Erzeugung des Anpressdrucks bei der PRODIRECT® nunmehr durch Elektromotoren positioniert. Die aktive Lageänderung in Abhängigkeit vom Baumdurchmesser löst die bisherige, auf Verdrängung basierende Methode ab und gewährleistet damit eine gleichmäßige, ruckfreie Justierung.

Auch die Geschwindigkeit der Überlaufwalze wird auf elektrischem Wege reguliert und der Kettbaum erhielt das bewährte wartungsfreie hydropneumatische Bremssystem von KARL MAYER. Die hybride Komponente arbeitet mit einem hydraulischen Hauptbremszylinder, der durch einen Pneumatikzylinder gesteuert wird. Das durchdachte System gewährleistet trotz steigender Wickeldurchmesser und unterschiedlicher Fadenzahlen durchgängig konstante Kräfte, und damit kürzeste Wege beim Bremsen.

Schickes Industriedesign

Auch das Erscheinungsbild der PRODIRECT® wurde verändert. Grundlagen für den modernen, schicken Look sind das neuste Corporate-Design-Konzept der KARL MAYER Gruppe und die Ideen eines Industriedesigners, mit dem das Unternehmen schon bei früheren Maschinenprojekten zusammengearbeitet hatte.

Neben den optischen Unterschieden auf den ersten Blick zeigt sich die Bedienoberfläche in optimierter Aufmachung. Neu sind die Bedienfeatures von KAMCOS® 2 und eine Menüführung, die sich an der einheitlichen Userphilosophie der KARL MAYER Gruppe orientiert.

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