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Wolldecken

Wolldecken bestehen aus Schafschurwolle, einem natürlichen Material von hoher Nachhaltigkeit, da es durch das Scheren von lebenden Schafen gewonnen wird. Die pflegeleichten Wolldecken können sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen und wirken deshalb als Bett- oder Tagesdecken im ganzen Jahr temperaturausgleichend.

Eigenschaften der Schurwolle
Wolle werden die Haare des Hausschafs genannt, die es sehr effektiv gegen Nässe, Kälte und Hitze schützen. Die 4 - 14 cm langen, wellenförmigen Naturfasern aus Keratin haben einen Durchmesser von 16 - 40 Mikrometer. Sie haben einen annähernd runden Querschnitt und eine schuppige Oberfläche, durch welche die elastischen Wollfasern sich untereinander verhaken und verfilzen können. Die Luft dazwischen bildet eine isolierende Schicht, die Wärme speichert. Feuchtigkeit wird schnell wieder nach außen abgegeben, von der Oberfläche jedoch abgestoßen. Auch Schmutz nimmt die Schurwolle nur schlecht auf und sie ist selbstreinigend, so dass sie sehr langlebig ist. Wolle ist meist weißlich gefärbt, aber auch braune oder schwarze Färbungen sind möglich.

Vorteile einer Wolldecke
Wolldecken oder auch -matratzen sorgen für ein sehr gutes Schlafgefühl, weil sie sehr gut wärmt und dabei trotzdem atmungsaktiv und feuchtigkeitsausgleichend ist. Besonders Babys oder Kinder eignen sich die weichen Wolldecken. Die Struktur der Schurwolle bewirkt eine ausgezeichnete Wärmespeicherung der Decken. Dabei kann die Wolldecke bis zu einem Drittel ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne dass sie sich klamm anfühlt und schnell an die Umgebung ableiten. Dadurch fühlt sich eine Wohndecke oder Bettdecke aus Wolle bei Hitze kühl an und wärmt im Winter. Wolldecken sind außerdem sehr gut verträglich für die Haut. Mit Hilfe einer Spezialbehandlung kann ein Schurwolle-Plaid auch für Hausstaub-Allergiker verträglich gemacht werden. Dabei wird ein Präparat aufgebracht, das die Entwicklung von Spaltprodukten und Schimmelpilzen hemmt, dem Nährboden von Hausstaubmilben.

Die Wärmespeicherung von Schurwollbettdecken richtet sich nach der Füllmenge. Diese beträgt für leichte Sommerdecken ca. 500 g und für Winterdecken bis zu 2 kg. Damit sind Wolldecken bei gleicher Wärmehaltung schwerer als z.B. Bettdecken mit Daunenfüllung.
Wolldecken sind nicht ganz so weich wie einige andere Naturmaterialien. Auch die Waschbarkeit ist eingeschränkt, allerdings hat sie eine bemerkenswerte Selbstreinigungskraft. Eine Wolldecke nimmt kaum Schmutz an und aufgenommene Gerüche wie z.B. Schweißgeruch werden chemisch gebunden, damit neutralisiert und beim Auslüften wieder abgegeben. Weiterhin ist eine solche Decke relativ preisgünstig im Vergleich zu anderen Naturhaardecken.

Arten von Schurwolle
Um die für Wolldecken verwendete Schurwolle handelt es sich nur, wenn ein lebendes Tier geschoren wird. Besonders anschmiegsam ist Lammwolle, die Schurwolle von Lämmern. Von der ersten Schur stammt die sogenannte Kurkwolle. Qualität und Eigenschaften des Wollkleides unterscheiden sich je nach Lebensraum. Unterschieden wird nach der Feinheit der Haare sowie auch nach Kräuselung und Lufthaltigkeit. Eine sehr hochwertige Schurwolle ist die Merinoschurwolle. Merino hat durch Züchtung eine besonders feine Struktur. Weitere Arten sind die Crossbredwolle aus einer Kreuzung aus Merino- und Grobwollschaf sowie die Cheviotwolle, welche z. B. vom Shetlandschaf stammt.

Gewinnung der Wolle
Ein Großteil der Schurwolle wird auf dem australischen Kontinent, in China und Neuseeland produziert. Zur Wollgewinnung wird das Haarkleid der Schafe mit Schermaschinen als Ganzes geschoren, es entsteht dabei ein zusammenhängendes Vlies. Das Scheren erfolgt meist alle 12 Monate (Vollschur). Das Wollvlies wird gewaschen, gekämmt und kann noch gebleicht oder gefärbt werden. Beim Kauf der Wolldecke sollte man darauf achten, dass die Schurwolle aus artgerechter kontrolliert biologischer Tierhaltung stammt. Die im Moment zuverlässigste Zertifizierungen für die Bio-Standards sind IVN Best vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft und GOTS (Global Organic Textile Standard).

Pflege von Wolldecken
Wolldecken sind in hohem Maße selbstreinigend und daher pflegeleicht. Oberflächlicher Schutz haftet schlecht und kann ausgeschüttelt werden. Auf regelmäßiges Lüften sollte aber geachtet werde. Eine Wolldecke kann normalerweise höchstens von Hand mit einem milden Wollwaschmittel bei maximal 30 °C oder chemisch in einer Reinigung gereinigt werden.