ACE Stoßdämpfer GmbH
ACE Stoßdämpfer GmbH
11.09.2024 01:09
Im Swiss Science Center Technorama bieten 500 Experimentierstationen den Gästen die Chance, Phänomene aus Natur und Technik hautnah zu erleben. Als für eine große Wippe, welche die Hebelkräfte unmittelbar erfahrbar macht, am Drehpunkt die am besten geeignete Dämpfung zu finden war, kooperierte das Konstruktionsteam aus Winterthur mit der BIBUS AG und der ACE Stoßdämpfer GmbH.
Technorama: Natur- und Technikphänomene in Winterthur unmittelbar erfahren
Im Norden der Schweiz gelegen, ist Winterthur mit über 100.000 Einwohnern die sechstgrößte Stadt des Landes. Als zweitgrößte im Kanton Zürich, war Winterthur früher ein bedeutender Industriestandort und ist heute als Dienstleistungs-, Bildungs-, Kultur- und Freizeitzentrum mit seinen 16 Museen weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Eine besondere Rolle spielt dabei das Swiss Science Center Technorama. Denn dieses Museum ermöglicht unmittelbare Erfahrungen mit Hunderten von Phänomenen aus Natur und Technik, weil die Besucher an den Experimentierstationen eingeladen sind, Hand anzulegen, Naturphänomene mit allen Sinnen zu erleben und Exponate zu manipulieren, um die Welt wortwörtlich zu begreifen. So darf man im Technorama alles berühren, damit spielen und experimentieren. Anfassen ist also in diesem Museum ausdrücklich erwünscht, und das Lernen im Science Center erfolgt spielerisch, ob im Innen- oder Außenbereich, bei schönem wie schlechtem Wetter. Die Schweizerische Gesellschaft Pro Technorama zählt als Gönnerverein dieses Science Centers jährlich mehr als 300.000 Besucher und ist stolz darauf, damit jeweils mehr als die Hälfte aller Museumsbesucher der Stadt Winterthur zu verzeichnen. Im Science Center selbst sorgt ein weit über 100-köpfiges, motiviertes Team, das seit 1982 mit immer wieder neuen Exponaten und Laboren die Neugierde und Begeisterung rund um Naturwissenschaft und Technik stimuliert, für Abwechslung und Inspiration.
Exponat macht Hebelkräfte an der frischen Luft spürbar
„Die Mischung macht den Reiz aus. Neben interaktiven Ausstellungen zu Naturphänomenen gibt es spektakuläre Vorführungen, Demonstrationen sowie ein spannendes Workshop-Angebot zu Themenbereichen der Biologie, Chemie und Physik. In insgesamt sieben Laboren können Sie mit fachlicher Unterstützung selbstständig experimentieren und sich davor oder danach, je nach Jahreszeit, nach Belieben in unserem Innen- und Außenbereich austoben", erklärt Juliana Campos, Leiterin Kommunikation und Marketing im Technorama. Letztgenanntes ist im Sommerhalbjahr zum Beispiel an einem Exponat möglich, auf dem Besucherinnen und Besucher buchstäblich am längeren Hebel sitzen können. Es handelt sich dabei um eine besondere Konstruktion einer Wippe, an der eine Person bis zu drei andere anheben kann, selbst wenn diese zusammen viel schwerer sind. Um die Kräfte am eigenen Leib zu erfahren, kann die sich am längeren Hebel befindende Person einen um drei Meter verschiebbaren Sitzteller auf die entsprechend richtige Position ziehen und dann ein, zwei oder sogar drei am kürzeren Hebel sitzende, aber womöglich schwerere Gegenüber im Gleichgewicht oder weiter oben in Schach halten. Weil es dabei oft lebhafter als im Labor oder Klassenraum zugeht, war das Team um Werkstattleiter Jürg Oppliger bestrebt, dieses Exponat möglichst sicher und langlebig zu konstruieren. Dabei fallen in der Zeichnung (Bild 1) zuerst massive Träger und eine ebenso filigrane wie robuste Gitterstruktur der Hebelarme auf. Zum unmittelbaren Verzögern der auftretenden Kräfte an den beiden unterschiedlich langen Balken sah Simon Michel als Mitarbeiter der Technorama-Werkstatt und Konstrukteur der Wippe an ihrem Drehpunkt während einer der Planungsphasen hydraulische Industriestoßdämpfer vor. Zusätzlich zeichnete er noch je einen Festkörperdämpfer als Sicherheitselement für den Anschlag ein (Bild 2), sodass sowohl die Wippenden als auch die Wippe selbst die wildesten Hebelexperimente unbeschadet überstehen.
Der Wippe den richtigen Dämpfer verpassen
Simon Michel berichtet von der Erprobungsphase des Exponats, während der die Techniker die Konstruktion an den Drehpunkten zuerst ausschließlich per Festkörperdämpfer ausgerüstet hatten. Diese entpuppten sich dabei bezüglich der gemessenen Dämpfung als ungenügend, was sich vor allem durch ein Aufschaukeln äußerte. „An den Stützen stellten wir dadurch zu hohe Drehmomente in der Endlage fest und beschlossen sodann, durch verbesserte Dämpfung das Wipperlebnis für Besuchende sanfter und für unsere Konstruktion nachhaltiger zu gestalten", blickt er zurück. Dass darauf in Winterthur die noch in der Konstruktionszeichnung zu sehenden hydraulischen Industriestoßdämpfer gar nicht zum Einsatz kamen, ist den Dämpfungsexperten der BIBUS AG zu verdanken, die Simon Michel nach einer Internetrecherche einschaltete.
Die Schweizer Unternehmensgruppe BIBUS ist unter anderem bekannt als Anbieter von hydraulischen wie pneumatischen Antriebs- und Steuerungssystemen sowie als Lieferant kompletter Anlagen. Dazu passend vertreibt das Unternehmen aus Fehraltorf im Züricher Oberland auch Hydraulik- und Pneumatikkomponenten von namhaften Zulieferern und bietet diese für Sondermaschinen oder spezielle Konstruktionen wie im Falle des Swiss Science Center Technorama in beliebigen, auch kleinen Stückzahlen an. Bei Industriestoßdämpfern und ähnlichen Komponenten vertraut das Unternehmen schon seit Jahrzehnten auf Lösungen der ACE Stoßdämpfer GmbH aus Deutschland. Dabei arbeiten Michael Weber als Teamleiter der Abteilung Dämpfungstechnik bei der BIBUS AG und seine Kollegen aus dem technischen Vertrieb von ACE in Langenfeld stets eng zusammen. In diesem Fall wurde Christoph Berning vom technischen Vertrieb bei ACE hinzugezogen. Er erinnert sich: "Wir finden diese Applikation sehr reizvoll, weil dabei vor allem die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen die Gesetzmäßigkeiten der Hebelwirkung spielerisch erforschen kann. Dieser Einsatzfall ist im Vergleich zu unserer sonstigen täglichen Arbeit auch von der Auslegung der Dämpfungselemente her unkonventionell gewesen." Das liegt vor allem an der schon kurz angeführten Besonderheit, dass die Konstruktion auf der einen Seite drei Sitze mit einem kurzen Hebelarm und auf der anderen einen Sitz mit einem langen Hebelarm aufweist, wobei dieser vom Abstand her noch angepasst werden kann, um die Hebelarme zu verlängern oder zu verkürzen. Dadurch war eine exakte Berechnung der Dämpfung in den Drehpunkten schwierig, weil es zu viele Variablen gab. So wurde kurzerhand ein Teams-Meeting abgehalten, währenddessen sich Simon Michel vom Science Center und das ACE-BIBUS-Duo Berning-Weber über diverse Möglichkeiten der Dämpfung austauschten und besprachen, welcher Effekt durch die Dämpfung am besten erzielt werden soll. Dabei kam das Team zu dem Ergebnis, dass eine gewisse Dämpfung und somit ein Hauptteil des Energieabbaus erreichet werden soll, um die Konstruktion zu schützen, gleichzeitig jedoch noch genügend Energie im System zu erhalten sei, um das Wipperlebnis zu ermöglichen und den Spaßfaktor zu erhalten.
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