Bedrahtete Widerstände Hersteller online finden

Bedrahtete Widerstände haben im Gegensatz zu SMD-Widerständen Anschlussdrähte (Pins oder Leads), die durch Bohrlöcher in eine Leiterplatte gesteckt und von unten verlötet werden (THT-Technologie: Through-Hole Technology).

Bedrahtete Widerstände sind oft größer, robuster und mechanisch stabiler befestigt. Sie sind leicht manuell oder automatisch bestückbar und werden heute vor allem in Bereichen, wo höhere Leistungen benötigt werden, mechanische Belastungen auftreten können, oder Reparaturfreundlichkeit wichtig ist, verwendet.

Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die Funktionsweise, den Aufbau und die Typen, spezielle Bauformen, die Kennzeichnung und Widerstandswerte sowie die Belastbarkeit und Toleranzen von bedrahteten Widerständen, ferner eine Übersicht über deren Anwendungsbereiche und ihre Vor- und Nachteile:

Funktionsweise von bedrahteten Widerständen:

Die grundlegende Funktion eines Widerstands bleibt immer gleich, egal ob bedrahtet oder SMD: Er setzt dem elektrischen Strom einen definierten Widerstand entgegen.

Die physikalische Beziehung beschreibt das Ohmsche Gesetz: U = R \ I wobei U die Spannung in Volt, I der Strom in Ampere und R der Widerstand in Ohm ist.

Die Aufgabe eines Widerstands ist es also, Strom zu begrenzen, Spannung zu teilen oder elektrische Signale gezielt zu beeinflussen.

Aufbau und Typen von bedrahteten Widerständen:

Bedrahtete Widerstände gibt es in verschiedenen Bauarten. Die wichtigsten sind:

1. Kohleschichtwiderstände:
   Auf einen Keramikträger wird eine Kohleschicht aufgebracht. Einfach und billig, heute aber seltener.
2. Metallschichtwiderstände:
   Eine sehr dünne Metallschicht wird auf Keramik aufgetragen und fein getrimmt. Präziser und temperaturstabiler.
3. Drahtgewickelte Widerstände:
   Ein Widerstandsdraht z. B. Konstantan wird um einen Keramikkern gewickelt.
   Diese Bauform erlaubt höhere Leistungen und Spannungen.
4. Metalloxid- oder Metallfilmwiderstände:
   Varianten mit besonderer Temperatur- und Belastbarkeit.

Der eigentliche Widerstandswert wird durch Material, Geometrie und Fertigungstechniken präzise eingestellt.

Spezielle Bauformen von bedrahteten Widerständen:

Es gibt viele Sonderformen bedrahteter Widerstände:

1. Sicherheitswiderstände (fusible resistors):
   Diese brennen bei Überlast kontrolliert durch.
2. Zementierte Leistungswiderstände:
   Widerstände mit hoher Belastbarkeit und robuster Isolierung.
3. Induktionsarme Drahtwiderstände:
   Diese eignen sich für Hochfrequenzanwendungen.
4. Hochspannungswiderstände:
   Widerstände mit großen Abständen und besonderen Beschichtungen.

Kennzeichnung und Widerstandswerte von bedrahteten Widerständen:

Bedrahtete Widerstände sind in der Regel mit Farbringen codiert. Jeder Ring steht für eine Ziffer oder einen Multiplikator. Diese Farbcodierung ist weltweit standardisiert (z. B. nach IEC).

Die Farbringe geben die beiden (oder drei) Ziffern des Werts, den Multiplikator in einer Zehnerpotenz und optional die Toleranz z. B. Gold für ±5 %, Braun für ±1 % an.

Belastbarkeit und Toleranzen von bedrahteten Widerständen:

Bedrahtete Widerstände sind in vielen Leistungsstufen erhältlich:

1. Standardtypen wie 0.25 W, 0.5 W, 1 W.
2. Leistungswiderstände 5 W, 10 W oder mehr.
3. Spezielle Typen mit Kühlkörpern oder Keramikhülsen für noch höhere Belastungen.

Die Toleranz gibt an, wie genau der tatsächliche Wert dem Nennwert entspricht:

1. Standard-Kohleschichtwiderstände: ±5 % Toleranz.
2. Metallschichtwiderstände: oft ±1 % oder besser.
3. Präzisionsmetallschichtwiderstände: ±0.1 % für hochwertige Analogtechnik.

Typische Verwendung von bedrahteten Widerständen:

Bedrahtete Widerstände werden bevorzugt eingesetzt, wenn ihre besonderen Eigenschaften wichtig sind:

1. Leistungswiderstände:
z. B. in Netzteilen, Motorsteuerungen, Lastsimulationen.

2. Vorwiderstände für Lampen oder Heizungen:
Aufgrund der hohen Belastbarkeit.

3. Sicherheitskritische Anwendungen:
Oft spezifizierte Typen mit robustem Verhalten bei Überlast.

4. Prototyping und Ausbildung:
Durch die einfache Handhabung perfekt für Steckboards und Experimentierplatinen.

5. Hochspannungsanwendungen:
Drahtgewickelte Typen mit größerem Abstand und Isolation.

6. Impulse/Überspannungsschutz:
Drahtgewickelte oder speziell beschichtete Widerstände halten Spannungsspitzen besser aus.

Vorteile von bedrahteten Widerständen:

• Mechanische Stabilität: Durch die Lötung in Löcher sehr gut befestigt.
• Höhere Leistungsaufnahme: Sie können oft mehr Wärme ableiten, typischerweise von 0.25 W bis über 10 W.
• Einfache Handhabung: Gut für Prototypenbau und Reparaturen.
• Hohe Spannungsfestigkeit: Drahtgewickelte Typen können hohe Spannungen und Impulse aushalten.
• Große Bandbreite an Werten und Typen: Viele Bauarten für verschiedene Anwendungen.

Nachteile von bedrahteten Widerständen:

• Größer und schwerer: Brauchen mehr Platz auf der Platine.
• Schlechter automatisierbar: Bestückung langsamer und teurer als bei SMD.
• Teurer bei großen Serien: Wegen Platzbedarf und Bestückungsaufwand.

Bedrahtete Widerstände sind universelle passive Bauteile, die in sehr vielen Varianten verfügbar sind. Ihre Grundfunktion ist es, den Stromfluss zu begrenzen oder Spannungen gezielt zu teilen. Sie werden in der Leistungselektronik, in Netzteilen, für Messzwecke, in Hochspannungsanwendungen und überall dort, wo Zuverlässigkeit und Belastbarkeit zählen eingesetzt.

Nachfolgend eine Übersicht der wichtigsten Punkte, die beim Kauf von bedrahteten Widerständen berücksichtigt werden sollten:

Beim Kauf von bedrahteten Widerständen ist es besonders wichtig die sehr unterschiedlichen Anwendungen z.B. in einfachen Consumer-Geräten bis hin zu sicherheitskritischen Industriegeräten zu kennen und beim Kauf zu beachten.

• Der wichtigste Punkt ist natürlich der richtige Wert. Man muss sicherstellen, dass der Widerstandswert dem Schaltplan entspricht.
• Aber ebenso entscheidend ist die Toleranz des Widerstands:
• Für einfache Strombegrenzung können ±5 % oft ausreichen.
• Für Mess- und Präzisionsanwendungen sind ±1 % oder ±0.1 % erforderlich.
• Der Einkauf sollte daher immer klären, wie eng die Toleranz sein muss und ob der Hersteller sie garantiert.
• Bedrahtete Widerstände sind gerade deshalb beliebt, weil sie höhere Leistungen abführen können als SMD-Typen.
• Die Nennleistung z. B. 0.25 W, 0.5 W, 1 W, 5 W, 10 W oder mehr muss zur Anwendung passen.
• Wichtig ist ein Sicherheitsaufschlag, damit die Teile nicht ständig an ihrer Leistungsgrenze betrieben werden.
• Auch die Umgebungstemperatur und die Kühlung auf der Platine oder im Gerät spielen eine Rolle.
• Ein professioneller Einkauf berücksichtigt daher die gesamte Wärmebilanz – nicht nur die Wattzahl auf dem Datenblatt.
• Bedrahtete Widerstände gibt es in vielen Größen und Formen – von kleinen Kohleschichtwiderständen bis zu großen Drahtwiderständen mit Kühlkörper.
• Mechanische Passung zur Leiterplatte ist wichtig: Lochraster, Pinabstand, Höhe.
• Bei Leistungswiderständen muss genug Platz für die Wärmeabgabe bleiben.
• Für spezielle Montagen kann es Varianten mit Gewinden, Kühlflanschen oder anderen Befestigungsmöglichkeiten geben.
• Beim Einkauf muss klar sein, welcher Widerstandstyp gebraucht wird:
• Kohleschicht: Sind günstig, für einfache Anwendungen.
• Metallschicht: Präzise und temperaturstabil.
• Drahtgewickelt: Für hohe Leistung, oft induktiv, robust.
• Metalloxid: Für hohe Belastbarkeit und Impulsfestigkeit.
• Sicherheitswiderstände: Diese eigen sich speziell für Brandschutz oder Kurzschlussabsicherung.
• Die Technologie beeinflusst Preis, Verhalten bei Temperatur, Impulsfestigkeit und Lebensdauer.
• Der TCR beschreibt, wie stark sich der Widerstandswert mit der Temperatur ändert.
• Dies ist für viele Anwendungen unkritisch, aber für Mess- und Präzisionstechnik sehr wichtig.
• Einkäufer müssen den geforderten TCR-Wert klären und spezifizieren.
• Jeder Widerstand hat eine maximale Betriebsspannung. Besonders in Hochspannungsanwendungen z. B. Messketten und Netzteilen darf diese nicht überschritten werden.
• Bedrahtete Widerstände sind oft spannungsfester als SMD-Typen, aber auch hier muss der Wert geprüft werden.
• Einkäufer sollten das mit den Entwicklungsingenieuren abstimmen und die Datenblätter prüfen.
• Viele Anwendungen z. B. Motorsteuerungen oder Schutzbeschaltungen erfordern Widerstände, die kurze hohe Spannungsspitzen oder Impulsströme aushalten.
• Drahtgewickelte oder Metalloxidtypen sind oft deutlich robuster.
• Impulsfestigkeit muss klar spezifiziert sein, um Schäden oder Ausfälle zu vermeiden.
• Für bestimmte Märkte und Anwendungen gibt es Pflichtvorgaben:
• Automotive: AEC-Q200-Qualifikation.
• Medizintechnik oder Luftfahrt: Besondere Normen und Freigaben.
• UL-/IEC-Sicherheitszertifizierungen für Sicherheitswiderstände.
• RoHS- und REACH-Konformität: Umweltauflagen.
• Der Einkauf muss sicherstellen, dass die gewählten Bauteile diese Anforderungen erfüllen und dass der Lieferant entsprechende Nachweise liefern kann.
• Professionelle Einkäufer achten auf:
• Verlässliche Hersteller mit Qualitätssicherung.
• Zertifizierungen des Lieferanten wie ISO 9001 oder branchenspezifisch.
• Langfristige Verfügbarkeit (kein kurzfristiger Auslauf).
• Reduzierung des Risikos gefälschter Bauteile (Bezug über seriöse Distributoren).
• Widerstände können auf Gurten, in Tüten, in Magazinen oder als Schüttgut geliefert werden.
• Für maschinelle Bestückung wird oft Gurtung benötigt.
• Bei großen Leistungstypen sind oft Einzelverpackungen oder Spezialverpackungen zum Schutz vor Beschädigung sinnvoll.
• Verpackungseinheiten und Mindestabnahmemengen müssen zur Fertigung passen.
• Bedrahtete Widerstände sind oft günstig im Stückpreis, aber:
• Hochwertige, zertifizierte Typen kosten mehr.
• Der Bestückungsaufwand (THT statt SMT) ist teurer.
• Nacharbeit, Qualitätssicherung und Lagerhaltung müssen einkalkuliert werden.
• Billigste Ware kann teure Ausfälle in der Fertigung verursachen.
• Professionelle Einkäufer achten daher nicht nur auf den Preis pro 1000 Stück, sondern auf die Gesamtkosten über den Lebenszyklus.
• Die Rückverfolgbarkeit und Chargenkontrolle ist für viele Industrien wichtig:
• Jede Charge muss identifizierbar sein.
• Bei Problemen oder Rückrufen muss nachvollziehbar sein, welche Produktion betroffen ist.
• Große Hersteller und Distributoren bieten Chargenverfolgung und Prüfprotokolle.
• Professionelle Einkaufsabteilungen planen Alternativen ein indem sie:
• Gleichwertige Typen mehrerer Hersteller listen.
• Kompatible Spezifikationen (Abmessungen, Leistung, Werte).
• Lieferantenwechsel ohne Redesign ermöglichen.
• Das reduziert Abhängigkeit von einem Anbieter und sichert die Produktion ab.

Beim Kauf bedrahteter Widerstände sollte man auf den passenden Widerstandswert, Toleranz, Leistungsaufnahme und Bauform achten, damit sie elektrisch und mechanisch zur Anwendung passen. Zudem sind Qualität, Normkonformität und zuverlässige Lieferquellen wichtig, um Ausfälle und Fertigungsprobleme zu vermeiden. Nur durch eine systematische Prüfung und Abstimmung mit Entwicklung und Produktion kann der Einkauf sicherstellen, dass die Bauteile zuverlässig, normgerecht und wirtschaftlich eingesetzt werden.

Bedrahtete Widerstände können bei verschiedenen Anbietern gekauft werden. Umfassende Informationen über Hersteller und Anbieter von bedrahteten Widerständen aus aller Welt finden sie bei Exportpages.