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Gerüstschutznetze

Jeder, der bei einem Gerüst an einer Baustelle vorbeigeht, sieht sie. Aber kaum jemand weiß, wozu sie dienen – Gerüstschutznetze!

Zunächst sollen sie Schmutz, Staub abhalten (Staubschutznetze) und herabfallende Gegenstände auffangen. Darüber hinaus halten diese Netze den Wind ab. Dies kommt den Bauarbeitern zugute. Außerdem bieten diese Netze einen guten Sichtschutz für das ungestörte Arbeiten. Dieses Gerüstschutznetz bietet eine riesengroße Fläche, die häufig als Werbefläche genutzt wird. Die Grammatur liegt zwischen 100 und 130 g/qm und eignet sich für jede Art von Einsatz. Grammaturen von 50 g/qm oder 75 g/qm sind natürlich auch möglich. Gerüstnetze besitzen an den Rändern ein einfach und in der Mitte ein doppelt eingearbeitetes Polyestergarn mit Knopflöchern zur Befestigung mit Kabelbindern. Speziellere Netze, z. B. schwer entflammbare Schutznetze (Klasse B1) bieten erhöhten Schutz und werden dort eingesetzt, wo leicht brennbare Stoffe zum Einsatz kommen (Erdölbranche, Chemie, etc.).

Welche technische Daten bzw. Eigenschaften sind für ein Gerüstschutznetz von Bedeutung?

• Grammatur: Diese wird in Gramm pro Quadratmeter angegeben: Sie zeigt das Gewicht des Gerüstnetzes an
• Reißfestigkeit: Bei Sicherheitsnetzen ist dies das wichtigste Kriterium überhaupt und wird in Newton pro cm angegeben.
• Reißdehnung: Welche einwirkende Kraft hält das Sicherungsnetze aus, bis es reißt (in Newton)?
• Material: PVC (Polyvinylchlorid), HDPE (High Density Polyethylen) – für diese Art der Verwendung am gängigsten.

Unterschieden wird zwischen leichten, mittleren und schweren Gerüstschutznetzen. Die meist verbreitete und verwendete Variante ist das Leichte mit 50 g/qm, 2,07 m, 2,57 m und 3,07 m zu 10 m oder 20 m. Diese Ausführung eignet sich gut für Maler- und Fassadenarbeiten auch für den privaten Bereich.

Beim schweren Gerüstschutznetz sind nicht nur das Material und die Ausführung entscheidend, sondern auch der Einsatzbereich. Diese Art von Sicherheitsnetz wird hauptsächlich an schwer zugängigen Stellen (Industriekletterei), für riesige Flächen (Vogelschutznetze für Gebäude, Stadien, etc.), für extreme Wetterlagen, wie z. B. große Windböen (Brücken), für extreme und schwer zugängige Höhen (Bahnhöfe, Flughäfen, etc.) eingesetzt. Für Baustellen gelten die gesetzlichen Vorgaben der DGUV 101-011 (vormals BGR 179) der Bau-Berufsgenossenschaft.

Für Netzmontagen sind die Vorgaben der EN 1263-2 verpflichtend. Dachkonstruktionen, Einhausungen, Randsicherungen, etc. sind weitere Einsatzmöglichkeiten. Für Seitenschutznetze, Randsicherungen, etc. gelten in Verbindungen zu den bereits erwähnten Vorgaben jene der EN 13374 und BGI 807. Klettermontagen müssen höchsten Anforderungen entsprechen. Deshalb richten sich diese nach den FISAT-Richtlinien und sind auch dementsprechend durchzuführen.

Schutzklassen

Schutzklassen bieten eine gute Übersicht, wovor wie zu schützen ist, und sind gleichzeitig ein essenzielles Qualitätsmerkmal. Die Schutzart gibt die Eignung für bestimmte Umgebungsbedingungen an. Darüber hinaus bietet sie Schutz der Menschen gegen mögliche Gefährdung durch falsche Handhabung, etc. Schutzarten sind IP00 bis IP69K. Häufig geht es um elektrische Geräte. Auch Schutznetze unterliegen Schutzklassen. Die Schutzart beschreibt den Schutz aktiver Teile gegen Eindringen von Fremdkörpern, Wasser, Berührung oder gibt die Stoßfestigkeit an.

Die Schutzklasse führt Maßnahmen gegen z. B. gefährliche Spannungen, etc. an. Selbstverständlich kommt es darauf an, was genau geschützt werden soll. Gebäude müssen gegen Staub, Wassereintritt, Schmutz, Vogelangriffe, herabfallende Teile, etc. geschützt werden. Der IP-Code gibt daher genau an, was wogegen wie zu schützen ist, bzw. geschützt ist.

Gerüstschutznetze – die professionelle Handhabung!

Das hochwertige Material und die Verarbeitung sind nur ein kleiner Teil, der die nötige Sicherheit garantiert. Die professionelle Montage des Gerüstschutznetzes oder Seitenschutznetzes ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Profi-Gerüstschutz. Vögel stellen nicht nur für Flugzeuge ein hohes Gefahrenpotenzial dar, sondern auch für den Bau. Arbeiter können durch Vögel so beeinträchtigt werden, dass sie vom Gerüst stürzen. Die fachmännische Handhabung von Gerüstnetzen, aber auch Abdeckplanen, basiert auf jahrelanger Erfahrung, um mögliche Gefahrenquellen zu erkennen und diese abzusichern. Häufig ist es daher notwendig, dass sich Fachkräfte vor Ort genau ein Bild von der Gefahrenlage bzw. den Möglichkeiten der Montage machen.