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Federkernmatratzen

Bereits seit dem 19. Jh. werden Federkernmatratzen auf Lattenrosten liegend als Schlafunterlage verwendet. Sie können mit einem Bonell- oder einem Taschenfederkern versehen sein und sind sehr fest und stabil, dabei trotzdem atmungsaktiv.

Aufbau der Federkernmatratze
Sie haben einen Kern aus mehreren feuerverzinkten Stahlfedern. Dieser ist von einer Schutzschicht aus Vlies oder Filz und darüber von einer polsternden Schaumstoffschicht umgeben. Die äußerste Schicht bildet ein Baumwollbezug mit einer Füllung aus Naturhaar, Polyester oder Baumwolle. Hochwertige Bezüge sind abnehmbar und können gewaschen werden. Federkernmatratzen gibt es in zwei verschieden Varianten: als Bonell-Federkern und Taschenfederkern. Sie unterscheiden sich vor allem in der Anzahl und Form der Stahlfedern. Beim letzteren sind diese außerdem in einzelne Stofftaschen eingenäht.

Bonnell-Federkern
Die Federn sind bei diesem Typ der Federkernmatratze tailliert und über Spiralfederzüge untereinander verbunden. Oben und unten ist der Federkern von einen Rahmen aus Stahldraht oder Bandstahl umschlossen. Im Vergleich zum Taschenfederkern werden hier weniger und größere Federn verwendet, es entstehen so große Hohlräume. Durch den einfachen Aufbau ist der Bonell-Federkern preiswerter. Die Bonell-Federkernmatratze hat nur eine sehr geringe Punktelastizität. Man spricht in diesem Fall eher von einer Flächenelastizität, denn es bewegen sich immer alle Einzelfedern. Bei starker Belastung werden die Federn deutlich härter wahrgenommen.

Taschenfederkern
Wie der Name besagt, befinden sich die Federn bei der Taschen-Federkernmatratze einzeln in reihenweise miteinander verbundenen Stoffhüllen. Sie sind deshalb flexibler und punktelastischer als der Bonell-Federkern, da jeweils nur die belasteten Federn zusammengedrückt werden. Die anderen können den Schlafenden stützen. Als Sonderform der Taschenfederkernmatratze gibt es noch den Tonnentaschenfederkern mit bauchig geformten Federn. Er ist noch punktelastischer als der einfache Taschenfederkern und passt sich dem Körper besser an. Der höhere Komfort hat allerdings seinen Preis, diese Variante der Federkernmatratze ist am teuersten.

Standardgrößen

• Babys und Kinder: 70 × 140 cm, 60 × 120 cm
• Single: 80 × 200 cm, 90 × 200 cm, 100 × 200 cm, 120 × 200 cm, 140 × 200 cm
• Paare: 140 × 200 cm, 160 × 200 cm, 180 × 200 cm, 200 × 200 cm

Eigenschaften von Federkernmatratzen
Der Aufbau der Federkernmatratzen ermöglicht durch die großen Leerräume eine sehr gute Luftzirkulation und eine schnelle Feuchtigkeitsabgabe nach außen. Die atmungsaktive Matratze beugt Schimmelbildung vor und ist deshalb für Betten, die von unten schlecht belüftet sind, besonders geeignet. Durch den Stahlfederkern sind Federkernmatratzen relativ hart und haben eine niedrige Punktelastizität, Schulter und Becken sinken also nicht tief ein. Wegen der Starrheit der Federkernmatratze sollte sie nur mit einem nicht verstellbaren Lattenrost kombiniert werden, andernfalls können sich die Federn verbiegen. Sie werden bei Belastung durch das Körpergewicht zusammengedrückt und kehren bei Entlastung gleich wieder in ihre Ausgangslage zurück. Dadurch schwingt eine Federkernmatratze bei Bewegung leicht nach.

Vorteile von Federkernmatratzen

• Kühles und trockenes Schlafklima
• Gute Stützkraft
• Verschiedene Härtegrade für alle Gewichtstypen
• Preisgünstiger als andere Matratzen
• Stabil und langlebig
• hygienisch

Nachteile der Federkernmatratze

• Einfacher Federkern ist wenig punktelastisch, passt sich dem Körper schlecht an
• Bei schlechter Qualität der Matratze nachlassender Liegekomfort und Gefahr von Kuhlenbildung
• Bezug oft aus Wolle und nicht abnehmbar, somit nicht geeignet für Allergiker
• Hohes Eigengewicht
• Eine minderwertige Federung kann bei Bewegung Geräusche verursachen

Wer braucht diese Matratze?
Geeignet für:

• stark schwitzende Menschen
• Rückenschläfer
• Bauchschläfer
• Schwere Menschen

Ungeeignet für:

• Seitenschläfer
• nachts frierende Menschen
• Allergiker
• Menschen die lieber weich liegen

Qualitätsmerkmale
Bei einer Federkernmatratze wird die Qualität unter anderem von der Anzahl der Einzelfedern bestimmt. Je mehr Federn verarbeitet sind, desto besser. Sie sollten am besten fünfgängig sein, also fünf Windungen haben. Je höher der Matratzenkern ist, desto stabiler ist die Matratze (Härtegrad). Ideal ist eine Kernhöhe von 14 - 19 cm ist, je nach Körpergewicht. Der den Kern umgebende Polsterschaumstoff sollte mindestens 2 cm dick sein, damit die Sprungfedern nicht durchdrücken. Ein entscheidendes Kriterium ist auch das Raumgewicht des Matratzenschaums. Es sollte bei mindestens 30 kg/m³ liegen, um eine gute Punktelastizität und lange Haltbarkeit zu erreichen. Der Bezug der Federkernmatratze besteht idealerweise aus Baumwolle und ist abnehmbar. Alternativ eignet sich auch hochwertige Schurwolle als Bezugsstoff.

Bei den Taschen-Federnmatratzen sollte man beim Kauf außerdem auf möglichst viele und gut platzierte Liegezonen für einen hohen Liegekomfort und eine gute Körperstützung achten. Die Zonen sind am besten in den Federkern integriert und nicht wie bei der Zonenpolsterung nur im Schaumstoff.